FAQ
3 | Was kann ich tun, um Nierensteine zu vermeiden? | Zurück |
Sie oder Familienmitgieder hatten schon mal einen Nierenstein gehabt und wissen daher wie schmerzhaft diese Situation sein kann. Sie wollen mit Sicherheit steinfrei bleiben, wissen aber nicht wie...
Wenn Sie schon einmal einen Stein hatten, ist das Risiko einer erneuten Steinerkrankung grösser im Vergleich zu anderen Patienten. Es gibt zurzeit keine Nachsorge-„Rezepte“,die zu jedem Patienten passen, da unterschiedliche Faktoren zur Steinbildung führen können. Es gibt trotzdem goldene Regeln, die man folgen kann,so dass das Risiko einer erneuten Steinerkrankung so niedrig wie möglich bleibt.
Viel TrinkenDie schonende Trinkmenge beträgt 2,5-3 Litern am Tag. Wasser mit Kohlensäure sowie auch Zitrusfrüchtesäfte sind zu bevorzugen. Verzichten Sie auf Tee oder Cola. Koffeinhaltige Getränke dürfen Sie bis 500ml täglich zu sich nehmen, allerdings zusammen mit viel Wasser. Wenn möglich versuchen Sie 300-500 ml abends vor dem Schlafen zu trinken, da Nachts die Steinbildung intensiver ist.
KörpergewichtHalten Sie sich fit. Versuchen Sie durch Diät oder Fitness das eigene Körpergewicht zu reduzieren oder mindestens gleich zu behalten. Adipöse Patienten sind mindestens zweimal so hoch gefährdet an einem Stein zu erkranken. Auch die Behandlung der adipösen Patienten ist aufwendiger und weniger erfolgreich.
Gesunde ErnährungErnähren Sie sich gesund mit viel Obst und Gemüse. Verzichten Sie auf Produkte, die Oxalat enthalten. Diese Produkte sind hauptsächlich Erdbeere, Rhabarber, Spargel, Tee, Schokolade (besonders dunkle Schokolade) und Spinat. Verzehren Sie wenig Protein, das heisst wenig Fleisch, Wurst und Eier. Eine Einnahme vom mehr als 50gr. Protein pro Tag erhöht wesentlich das Risiko einer Steinerkrankung. Obwohl viele Steine Calcium enthalten, müssen Sie auf Calciumhaltige Ernährung nicht komplett verzichten. Im Gegenteil kann eine Ernährung ohne Calcium genau so schnell zur Bildung von Calciumsteine führen wie eine calciumreiche.
Urin sauber halten, Urin-pH kontrollierenDer Urininfekt kann die Ursache einer Steinbildung sein. Bei nicht behandeltem oder persistierendem Infekt , ist sogar das Risiko wesentlich höher. Trinken Sie viel, sprechen Sie mit Ihrem Urologen und lassen Sie den Urin auf Keime kontrollieren und entsprechend behandeln. Bei Infektsteine , die noch nicht komplett behandelt wurden ,müssen Sie mit Antibiotika behandelt werden bis es zur kompletten Steinsanierung kommt. Lassen Sie noch den Urin-pH kontrollieren. Bei Harnsäurensteine ist der Urin-pH niedrig, bei Infektsteine ist der Urin-pH hoch. Mit entsprechenden Medikamenten kann man den Urin-pH manipulieren und dadurch eine Steinbildung vermeiden oder abbremsen. Die Harnsäurensteine können sogar durch so eine Behandlung häufig gelöscht werden!
Parathormon und sonstige Werte kontrollierenWenn es immer wieder zur Steinbildung von Calcium-Steinen kommt, sollte die Funktion der Nebenschilddrüsen durch Bestimmung von Parathormonwerten kontrolliert werden.Wenn es dann zur Diagnose einer Funktionsstörung käme, sollten Sie sich entsprechend behandeln lassen. Trotz der gesunden Ernährung und der erhöhten Trinkmengen kommt es manchmal doch zur Steinbildung. In diesem Fall (besonders bei Zystinsteine), muss eine spezielle Untersuchung des Stoffwechsels durchgeführt werden, diese Steine sind allerdings nur selten.
VerlaufskontrolleAuch wenn Sie beschwerdefrei im Verlauf sind, macht es trotzdem Sinn einmal im Jahr Ihre Niere durch Ultrasonographie kontrollieren zu lassen. Bei Beschwerden oder bei verdächtigem sonographischem Befund ist eine Röntgen-Aufnahme durchzuführen. Beim Steinnachweis melden Sie sich bitte so schnell wie möglich bei Ihrem behandelnden Urologen.