FAQ

Sie sind nicht die einzige Patientin / Patient der Urin verliert. Jedes Jahr stellen sich mehrere hunderte Patienten wegen Inkontinenz (ungewollter Urinverlust) bei Urologen vor.

Wenn Sie nachts Urin verlieren und Sie noch nie ¨trocken¨ gewesen waren, handelt es sich sehr wahrscheinlich um die Erkrankung Enuresis. In diesem Fall müssen Sie sich mit den Enuresis-Spezialisten in Verbindung setzen. Durch Medikamente oder andere Methoden (je nach Ursache) kann das Problem behoben werden.

Wenn Sie aber jetzt erstmal Urin beim Drang zum Wasserlassen (Dranginkontinenz) oder bei körperlicher Anstrengung (Belastungsinkontinenz) verlieren, muss das Problem weiter abgeklärt werden.

Es ist möglich, dass Sie einfach eine Überlaufblase haben aufgrund einer grossen Prostata, die zur Blasenentleerungsstörung führt. Es kann aber auch sein, dass die Muskulatur Ihrer Harnblase zu aktiv ist und auf unbedeutende Stimulationen überreagiert. Eine andere mögliche Erklärung ist, dass die Beckenmuskulatur mit der Muskulatur der Blase und dem Schliessmuskel nicht optimal zusammenarbeitet. Für Frauen in der Menopause, die an Inkontinenz leiden, kann auch eine Blasensenkung oder Gebärmuttersenkung zur Inkontinenz führen.

Der Urologe braucht eine Liste mit allen Medikamenten die Sie einnehmen, mit allen Ihren Operationen und Erkrankungen. Für Frauen sind die Geburte und die gynäkologische Operationen besonders wichtig. Ein Miktionstagebuch (Trinkmenge und Zeitpunkt, Urinmenge und Zeitpunkt, Urinverlustintensität und Zeitpunkt) sollte für wenige Tage von den Patienten ausgefüllt werden.

Sobald eine mögliche Entzündung / Infekt ausgeschlossen oder behandelt wird muss eine urodynamische Untersuchung inkl. Restharnbestimmung, vaginale Einstellung, Harnröhrenkalibrierung und perineale Sonographie stattfinden. Diese Untersuchung könnte auch ambulant durchgeführt werden. Mit Medikamenten, Elektrostimulation oder mittels Eingriffen kann dann die Problematik gehemmt oder gelöst werden.